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AutorenbildJudith Heit

Heilkräuter in der Großstadt

In der Stadt ist es laut, grau und staubig! Das denken immer viele. Allerdings bietet die Stadt unfassbar viele Möglichkeiten. Nicht nur, dass man einfach alles kaufen kann oder ständig alles bis spät am Abend aufhat, man kann auch heutzutage sehr viele Heilkräuter inmitten der Stadt finden.

Vor kurzem habe ich das Buch von Ursula Stratmann „mein Stadtkräuter Buch“ gelesen und sie hat mit einer Sache wirklich recht: Man findet in der Stadt mehr Heilkräuter als manchmal im Wald! Denn in der Stadt herrschen schon an einem Platz so viele unterschiedliche Bedingungen, sodass hier eine Vielfalt an Kräutern wachsen kann. Auf dem Land muss man oft weit laufen, bis man eine neue Heilpflanze findet. Auch sind die Böden auf dem Land mit viel Düngemittel übersät, dass es auch deswegen nicht mehr so viele Heilpflanzen gibt.


Bei einem Mainspaziergang finde ich mittlerweile 10-15 verschiedene Heilpflanzen bei einem Radius von 10-20 Metern. In der Stadt gibt es auch viele Parks oder Mauerbereiche, wo seltene Pflanzen Heimat finden. Ob durch Vögel, Wind oder durch den Menschen, irgendwann sind diese Pflanzen hierhergekommen und haben sich den Bedingungen angepasst.


Wir reden oft davon, dass das saisonale Gemüse oder Obst aus unserer Region am Gesündesten für uns wäre. Ich glaube auch, dass es sich genau so mit den Heilpflanzen verhält. Wenn wir uns die saisonalen Heilpflanzen aus unserer Region zunutze machen, dann helfen diese genau unseren Bedürfnissen.


Dog Poop

Das größte Thema bei den Pflanzen in der Stadt, ist der Hundekot bzw. -pipi. Dieses Problem wird man nicht so einfach lösen können. Allerdings gibt es Orte, an denen die Besitzer mit den Hunden nicht in die Nähe kommen und an den Orten, kann man auch bedenkenlos pflügen.




Staub und Schmutz

Die Stadt produziert sehr viel Staub und Schmutz. Die Politik versucht mit Maßnahmen, auch dieses Thema besser in Griff zu bekommen. Z. B. soll es vielleicht in Frankfurt kaum noch ein Auto im Stadtinneren geben. Ich würde keine Pflanzen unmittelbar neben der Autostraße pflügen wollen, dennoch gibt es oft hier gerade die besten Heilpflanzen. Denn der Mittelstreifen zwischen einer Straße ist oft unbenutzter, sauberer von Müll und hat weniger Hundekot/-pipi. Auch hier stellt Frau Stratmann zur Diskussion, warum wir uns hier so vor Autostaub ängstigen, wenn doch die Gemüse- und Obstfelder oft direkt neben der Autobahn liegen und wir diese Produkte dann im Markt kaufen. Wenn ich also einen Mittelstreifen siehe, der in einer nicht so stark befahrenen Straße liegt, würde ich hier schon eher etwas pflügen – das aber auch einfach aus Vorsicht, nicht in einen Verkehrsunfall zu geraten.


Müll

Der Müll ist ein großes Ärgernis. Ich sehe immer wieder wie Menschen einfach Müll auf die Straße fallen lassen und frage mich, warum wir es in den letzten Generationen nicht geschafft haben, unserer Kinder hierhin besser zu erziehen. Ich bin ein großer Verfechter davon, die Geldbußen für absichtlich-fallend gelassenen Müll zu erhöhen. Aber das ist ein anderes Thema. Pflanzen, die inmitten von Müll wachsen, haben oft auch die chemischen Bestandteile des Mülls aufgenommen. Man weiß heute, dass die Plastikteilchen in der Erde von Pflanzen aufgenommen und weitergeben werden. Ob es heute noch saubere Pflanzen, Gemüse oder Obst gibt, stelle ich zur Frage. Dennoch sollte man nicht unbedingt Pflanzen von einer Müllhalde sammeln.

Orte an denen man Sammeln kann

Es gibt unzählige Orte, an denen man Heilkräuter in der Stadt finden kann. Bestimmt könnte man meine Liste daher noch erweitern. Ich freue mich über weitere Tipps, falls ihr welche habt.


· Stadtparks/-wälder

· Mittelstreifen bei wenig befahrenen Straßen

· Friedhöfe

· Spielplätze

· Flusswege

· Mauerbereiche

· Nähe Baustellen

· Nähe Gleisbereich (Vorsicht! Bitte nicht darauf laufen, wenn dort Züge fahren)

· Botanische Gärten/ Zoos/ Tierparks

· Haushof




Selber pflanzen

Wer eine tolle Heilpflanze findet, sie jedoch nicht an den bestimmten Ort zum Verzehr pflügen will, kann sie bei sich auch selber wachsen lassen. Dafür einen Pflanzenteil vorsichtig mit Wurzel aus dem Boden entfernen. Schnell nach Hause bringen und in einen Topf pflanzen. Manchmal hilft es auch ein wenig Erde von dem Ort mitzunehmen, wo die Pflanze vorher war. So können sich die Wurzeln bessern an den neuen Topf gewöhnen. Es gilt beim Pflügen immer die Regel, die Natur so gut es geht zu bewahren. Daher nur das mitnehmen, was man wirklich braucht und so wenig zu zerstören, wie es geht.

Mit dem „selber pflanzen“ löst man auch das Dog Poop Problem. Denn spätestens im nächsten Jahr sind hier keine Reste von Exkrementen mehr.


Es muss nicht immer frisch sein

Wer keine Zeit hat frische Heilpflanzen zu sammeln oder auch keine Kenntnis darüber hat, wie diese aussehen, der kann auch einfach getrocknete Heilkräuter kaufen. Ich bin ein großer Fan von getrockneten Heilkräutern und Tees. Mein Wissensschatz von Wildkräutern ist ebenfalls nur begrenzt, daher finde ich es oft sicherer getrocknete Pflanzenteile zu kaufen. Macht euch daher mit diesem Thema nicht so verrückt. Interesse an Heilkräutern heißt nicht gleich „Wildkräuterexperte“. So ist auch kein Internist gleich Augenarzt. Sein Wissen kann man dort weiter ausbauen, wo es für einen am einfachsten ist und wie es sich am besten in sein Leben integrieren lässt.

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