Guadeloupe ist eine Insel in der Karibik und gehört zu Frankreich. Ähnlich wie La Réunion, gilt hier das europäische Recht sowie Währung.
Was man vorne weg sagen muss, wer nach Guadeloupe nur für den schönen Strandurlaub reist, hat das eigentlich Ziel verfehlt.
Guadeloupe bietet alles was es für ein spannenden Abenteuerurlaub braucht.
Mein Partner und ich haben uns entschlossen nach dem Weihnachtsstress, für knapp drei Wochen Ruhe und Entspannung, aber auch Abenteuer aufzusuchen.
Guadeloupe war dafür genau das richtige Reiseziel.
Es gibt leider wenig Reiseführer und auch wenige in deutscher Sprache. Guadeloupe ist sehr stark vom französischen Volk besucht, obwohl man immer wieder deutsche Touristen antrifft. Man sollte aber die französische Sprache gut beherrschen. Zu meinem Glück, konnte mein Partner noch ein wenig Schul-Französisch. Mein Können in der englischen Sprache hätte mich hier nicht weit gebracht.
Aber zurück: Da es also wenig Reiseführer gibt und somit es für deutsche Touristen schwer sein könnte, hier wirklich zu wissen was es gibt, habe ich mal unsere Tagesausflüge niedergeschrieben. Ich hoffe, dass hilft jeden anderen abenteuerlustigen Reisenden.
Hotel:
Wir empfehlen das West Indies Cottage auf Basse-Terre (https://www.westindiescottage.com).
Sie verfügen über 5 verschieden Wohnhäusern von Baumhaus, Windmühle und Zigeuner-Wagen.
Es lohnt sich die kleinen und sehr süß eingerichteten Häuser zu bewohnen. Mal etwas anderes als der gängige Schlafplatz im Hotel.
Manche Häuser verfügen über Klimaanlage, aber immer eine Küche und ein ordentliches Bad sowie ein Schlafplatz (oft auch für mehrere Personen).
Wir sind dieses Mal auf Selbstverpflegung umgestiegen. Grundsätzlich kann man überall immer ein kleines Restaurant finden, jedoch ist das nur etwas für Fisch- und Fleischliebhaber. Ich als Vegetarier komme hier nicht weit, ohne selbst was zu kochen.
Mietwagen: Ein Muss!
Den Mietwagen haben wir im Vorfeld über Check24 reserviert. Das hat am Flughafen super funktioniert. Plant aber nach dem Ausstieg von Flieger mindestens drei Stunden ein, um Koffer und Mietwagen zu bekommen. Dauert ziemlich lange, aber am Ende klappt es schon irgendwie.
Tropen, Regen, Mücken und Sonne:
Basse-Terre ist definitiv die grünste Inselseite. Grand-Terre bietet auch wundervolle Strände, tolle Aussichtspunkte im Norden als auch im Osten, jedoch ist Basse-Terre ein Reich voller wundervoller Buchten und tropischen Gewächs.
Das Hotel (West Indies Cottage) liegt nahe der Hauptstraße, die durch die Mitte der Insel fährt (Route de la Traversee). Diese Straße bietet einen riesen Tropenwald mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit und Wanderwegen.
Mit der hohen Luftfeuchtigkeit müsste man eigentlich viele Mücken erwarten, jedoch hatten wir das Glück, dass es nicht wirklich viele gab. Mag am Monat (Dezember/Januar) gelegen haben, aber auch der Eigentümer vom Hotel, meinte, es gibt hier nicht viele. Jedoch haben wir manchmal Touristen gesehen, von denen der ganze Arm zerstochen war. Also vorsichtshalber Mückenspray mitnehmen!
Wie in jedem Gebiet mit viel grünen Pflanzen und Palmen, muss man auch mit Regen rechnen. Sonst wächst ja nichts. Entweder man hat Glück und es gibt gerade wenig Regentage oder es gibt einige viele. Das kann man im Vorfeld leider nicht planen. Und wer nahe an den Bergen wohnt, muss mit den dicken Wolken an den Hängen auch rechnen - so ist das überall auf der Welt.
Ausflüge:
Hier ist nun unsere Empfehlung was man aufjedenfall auf Guadeloupe machen sollte:
Vulkan: Wanderung zum Vulkan La Soufriere: Hier müsst ihr schauen, dass ihr gutes Wetter erwischt, sonst sieht ihr gar nichts von da oben. Ich habe mich über diese Website informiert: www.mountain-view.com
Der Vulkan bietet einen tollen Blick über die Insel und hat zahlreiche kleine bis große Steine/Felsen, die man auch beklettern kann (toll für außergewöhnliche Bilder). Durch den Schwefel aus dem Vulkan kann es immer wieder etwas stinken - davon aber nicht die Laune verderben lassen. ;)
Wanderung durch den Regenwald: Dafür den Wanderstop „Maison de la Foret“ auf der Route de la Traversee verwenden. Der Weg ist einfach zu laufen und bietet einen schönen Überblick.
Schaut dafür natürlich vorher auf die Schilder und schaut das es keine Warnungen gibt (z.B. durch Stürme umgefallene Bäume, etc.).
Den Wasserfall bei den „Cascade aux Ecrevisses“ kann man sich auch anschauen. Fußweg 5 Minuten, jedoch überladen mit Touristen. In dem See kann man schwimmen, aber auf der gesamten Insel sollten man beachten, dass wärmere Seen ggf. Bakterien enthalten, daher nicht schlucken!
Wir haben noch einen Ausflug zum Wasserfall „Saut de la Lezarde“ gemacht. Jedoch ist das etwas für geübte Wanderer. Den eigentlichen Weg gibt es nicht mehr, nachdem der Sturm alles platt gemacht hat. Daher läuft man durch sehr matschige Wege und zum Teil muss man auch richtig klettern. Der Blick am Wasserfall lohnt sich. Der Weg sollte nur bei gutem Wetter gewandert werden, sonst rutscht man allzu schnell weg.
Der Eingang zum Wanderweg befindet sich auf einen gesperrten Bereich der Regierung (das Haus auf dem Platz ist gesperrt). Ansonsten ist der Platz für jeden zugänglich, sieht aber erstmal ziemlich abschreckend aus. Einfach schauen, wo andere Autos schon geparkt haben. Im Zweifel verlässt man sich auf die anderen Touristen.
Die Strände auf Basse-Terre:
Wir haben die Strände auf der westlichen Inselseite bevorzugt. Im Süden von Grand-Terre findet man zwar die typischen Touristen-Strände, jedoch sind die voll mit Algen.
Wer wirklich schöne und teilweise einsame Strände sehen möchte, sollten in den Nordbereich zwischen Pointe-Noir und Sainte-Rose auf Basse-Terre nach einem tollen Strand schauen. Aus Schutz der noch unbesuchten Strände, möchte ich hier nicht zu viel verraten. Schaut auch gerne bei Tripadvisor - dort findet man einige Empfehlungen.
Städte:
Also ehrlich gesagt, hat uns keine Stadt auf Basse-Terre noch auf Grand-Terre irgendwie angetan. Es gibt immer wieder einen netten kleinen Platz oder eine schöne Kirche, jedoch sollte man nicht erwarten, dass man hier den gleichen Anblick wie in Venedig oder anderswo hat.
Die Einwohner von Guadeloupe sind leider etwas ärmer als man es von einem europäischen Land vermuten möchte, jedoch sieht man auch das diese Insel ihren ganz eigenen Charme besitzt. Wir haben die Natur und die Landschaft mehr genossen und diese ist auch zu empfehlen.
Grand-Terre:
Auf Grand-Terre sollte man unbedingt den Norden (Pointe de la Grande-Vigie) besuchen. Dort gibt es zahlreiche Aussichtspunkte und letzteres führt die Straße zur Lagune (Lagon de la Porte d'Enfer). Einen schönen Strand findet man auf dem Weg dorthin über Port-Louis.
Den zweiten Ausflug sollte man nach der Ostspitze an Pointe des Chateaux/ Pointe des Colibris machen. Dort ist Baden verboten, aber der Blick ist einfach herrlich. Auch dort kann man etwas wandern gehen, aber bleibt auf dem Weg, denn die Klippen sind nicht gerade sicher.
Ansonsten gibt es für Hobbyfotografen (wie es mein Partner ist) auch einen schönen Blick auf eine kleine Insel bei Le Gosier. Die Insel kann man wohl mit einem Boot besuchen, haben wir aber nicht getan. Ansonsten gibt es, wie vorher erwähnt, zahlreiche Strände auf Grand-Terre. Hier muss man für sich entscheiden, ob einen die Algen stören oder nicht.
Aktivitäten:
Einen Besuch in den botanischen Garten auf Basse-Terre muss man nicht unbedingt gemacht haben, wenn man in anderen Ländern schon botanische Gärtner besucht hat (wir haben zahlreiche besucht). Die Pflanzen dort findet man auch in freie Natur auf Basse-Terre.
Wir haben den Zoo auf Basse-Terre besucht. Diesen fand ich außergewöhnlich schön. Zwar nicht groß, aber man hatte das Gefühl, dass man nicht von einem Käfig zum nächsten läuft, sondern dass die Käfige eins mit der umliegenden Natur sind. Somit bot sich auch ein toller Blick auf fast alle Tiere - diese kann man von mehreren Seiten gut anschauen.
Mein Highlight waren die Waschbären. Unbedingt nach oben auf die Bäume schauen!! Die schlafen meist ganz weit oben und sind nicht auf dem Boden zu finden ;-)
Wer Wale sehen möchte, kann bei Malendure sich für knapp 60-70 Euro pro Person mit auf einer der Bootstouren am frühen Morgen (7 Uhr) beteiligen, jedoch findet man eher Delphine und ggf. Schildkröten. Wir hatten hier im Januar nicht so viel Glück und es hat ziemlich lange gedauert bis man überhaupt ein Delphin gesehen hat, aber vielleicht ist es an anderen Tagen oder Monaten besser. Ich kann für eine Walfahrt eher Kalifornien, USA empfehlen.
Einen Besuch in dem Schokoladenmuseum in Point-Noir (nahe dem West Indies Cottage) lohnt sich! Dort bekommt man eine kleine Einführung darüber, wie man Schokolade herstellt - auf natürliche Art und Weise. Für Schokoliebhaber, wie mich, war das ein echtes Erlebnis. Den kleinen Shop werden wir bevor wir zurückreisen noch einmal besuchen. Dort gibt es zahlreiche tolle Leckereien.
Wasserfälle:
Wie vorher schon einmal erwähnt, gibt es einige Wasserfälle auf der Insel, die man besuchen kann. Wir haben den Wasserfall in Lezard, in Cascade aux Ecrevisses, Chutes de Carbet und den Saut d`Acomar besucht. Lezard war sehr schön, aber aufwendig und gefährlich hinzukommen, während es bei Chutes de Carbet und Cascade aux Ecrevisses ziemlich einfach war. Diese beiden Wasserfälle sind die typischen Touristen-Orte.
Saut d`Acomar ist ein kleiner versteckter Ort auf der D16 auf Basse-Terre. Dort ist es auch nicht einfach hinzukommen, jedoch ist der Weg kurz und man kann dort auch baden.
Auf dem Weg zu den Chutes de Carbet gibt es noch den Grand Etang, wo man zu einem sehr schönen See kommt. Wirkt wie ein typischer Bergsee aus den Alpen, nur mit tropischen Pflanzen. Den See kann man auch umwandern, aber aufgepasst: Auch hier sind die Wege nicht immer einfach, teilweise wandert man durch einen Fluss und hier ist definitiv Mückenspray angesagt!
Andere Inseln:
Zu guter Letzt lohnt es sich auch ein paar Inseln zu besuchen. Für uns fiel die Auswahl auf Les Saintes. Wir haben hier mit der Firma Val'Ferry von Trois-Rivieres einen Tagesausflug gemacht. Die Fähre fährt um 9 Uhr los (dafür sind wir um 6 Uhr aufgestanden und kamen tatsächlich 15 Minuten vor Abfahrt an) und braucht ca. 20 Minuten. Die Fahrt ist sehr wackelig, da die Wellen sehr stark sind - für mich war das überhaupt nichts, aber wer es mag, hat hier seinen Spaß.
Auf der Insel haben wir uns das Fort de Napoleon und die Ostseite angeschaut. Die Stadt/das Dorf ist sehr süß und bietet, im Vergleich zu der großen Mutterinsel, ein paar mehr kulturelle Sightseeing-Spots an.
Die Rückfahrt um 16 Uhr hat zeitlich gut gestimmt, um auch nochmal kurz in einem Lokal was zu essen.
Wenn man ankommt, unbedingt direkt entscheiden, ob man mit einem Roller oder einem kleinen Elektroauto fahren möchte (Roller-Preise: ca. 25-40 Euro/ Auto-Preise: ca. 50-80 Euro am Tag). Die sind schnell weg und dann läuft man alles ab auf der Insel, was ziemlich anstrengend sein kann, besonders in der Mittagssonne.
Hier noch mal alle Aktivitäten im Überblick:
· Zoo
· Botanischer Garten
· Grand-Terre: Point Louis, Nord und Ostspitze
· Städte wie Point-e-Pitre oder Basse-Terre (muss man aber nicht)
· der Vulkan
· Lezard, Chutes de Carbet, Grand Etang und Saut d`Acomar Wasserfall
· Route de Traversee: Wandern und Wasserfälle
· Le Gosier: Kleine Insel
· Walfahrt (wer möchte)
· Les Saintes
· Schokoladenfabrik
· Und die vielen Strände
Und noch ein paar weitere Aktivitäten, die wir aber nicht gemacht haben (hier gibt es wirklich viel zu machen):
· Besuch einer der Rum-Destillerien (z.B. Rhum Bologne in Basse-Terre Stadt)
· Schnorcheln/Tauchen
· Wassersport (z.B. Jetski, etc.)
· Besuch einer der Café-Farmen (z.B. Cafe Chaulet)
· Für Familien gibt es noch die Möglichkeit Kletterparks zu besuchen (z.B. www.le-tapeur.fr) oder die Nautilus (Schiff mit Unterwasser-Sichtboden/ Le Nautilus in Malendure)
· Eine Flugfahrt mit der Les Iles du Ciel über die Insel
Es lohnt sich Guadeloupe zu besuchen! :-)
Wer noch mehr über französische Inseln erfahren möchte, kann gerne meinen Bericht von La Réunion lesen.